Schwenklager am Querlenker klemmt mit neuen Buchsen

[CPaddy]

Hallo zusammen,
ich hab da mal ein kleines Problem mit den Schwenklagern - weder ölig noch fettig - genauer gesagt mit deren Verschraubung am unteren Querlenker.
Nachdem die unteren Querlenker sandgestrahlt und pulverbeschichtet wurden wollte ich mich an den Wiedereinbau der Schwenklager mit neuen Buchsensätzen machen.
Die neuen Hülsen sind 0,8-1mm länger als die vorher verbauten was nun dazu führt, dass das Schwenklager mit Plastikhülsen und Metalldeckeln nicht mehr ohne weiteres in den Querlenker passte. Mit relativ viel Nachdruck per Wagenheber ging es dann von unten doch noch rein, liess sich auch bewegen, nach Anziehen der Verschraubung mit 60 Nm ging dann aber nichts mehr.

Gleicher Effekt bei offener Mutter am Schwenklager und angezogener Mutter der Stoßdämpferaufnahme (auch mit neuer Buchse) - Schwenklager fest, nichts geht mehr.

Die Aufnahmen in den Querlenkern sind nicht ausgeschlagen oder oval, lediglich ein kleiner Abdruck der Hülse ist sichtbar.

Mir ist dann aufgefallen, dass die Pulverbeschichtung mit Grundierung recht dick ist. Also habe ich die Berührungsflächen des Querlenkers mit dem Schwenklager mit dem Dremel abgeschliffen und mit einer dünnen Schicht Ferpox gestrichen.
Die alte Hülse mit Deckeln lässt sich nun (erstmal ohne Schwenklager) mit geringem Widerstand saugend einbringen, die neuen Hülsen lassen sich aber nach wie vor nur mit Gewalt in Position bringen wobei sich auch die Deckel verbiegen.....

Da ich den ganzen Kram nicht noch 5 mal aus und einbauen möchte hoffe ich auf ein paar gute Ideen von Euch. Was kann man noch machen, damit das passt und beim Anziehen der Verschraubung auf Soll-Drehmoment nicht verklemmt??

Viele Grüße
Christoph

[Spitmarkus]

Hallo Christoph,
wo ist das Problem? So wie es scheint, sind die Hülsen zu lang.
Nun stellt sich die Frage, warum nicht die alten Hülsen nehmen oder die Neuen kürzen?
Gruß Markus

[TR injektion]

Hallo Christoph,
du hast es zum Glück bemerkt !
Als erstes die Pulverschicht komplett von den Flächen runter, die später
angezogen werden !
Nun setze die Kunststoffbuchsen mit den Blechscheiben darunter in das Schwenklager.
Wichtig, der Bund der Kunststoffbuchsen muss anliegen.
Nun steckst du die Stahlhülse ein. Die sollte bündig mit den Kunststoffbuchsen abschliessen !
Das ist ein MUSS für die Funktion, sonst klemmt das Schwenklager.
Und auf Dauer kann es zu einem Bruch des Achsträgers kommen
Mir ist dies Problem bekannt vom TR, die Stahlhülsen aus den Repsätzen sind alle zu kurz
Und darum klemmt das alles. Zu diesem Zweck habe ich mir dünne 1 mm Ringe schneiden lassen um die Länge an zu passen. Vielleicht kannst du den Bund der Kunststoffbuchsen leicht abschleifen um zu erreichen das die Stahlbuchse bündig wird.

Bis denn
Ralf

[dyngo]

Klappt.
Als es klemmt, bricht die achsträger.
Die kann auch brechen ohne das es klemmt, aber als es klemmt bricht es sicher !

Die beste lösung scheint mir die kugel 'trunnionless' konstruktion von Caterham.
Oder die plasticsatz montieren wie es gehört (darf sicher nicht klemmen) und hoffen das es gut geht.
Als es falsch geht ...(foto) .. steht mann einfach.

[S-TYP34]

Na Ralf.
ganz ernsthaft,
da solltest Du Deine Einbaubeschreibung nochmal
gründlich überlegen!
Auch dass mit den 1m/m Ringen!
Bei den großen Brüdern TR4A-6 sind nicht nur die kurzen Hülen ein Problem,
da gibt es noch eins.

Wenn die Lagerhülse bündig mit den Kunststofflagern ist dann klemmt erst recht alles
beim Festschrauben
und es kommt dann mit 100% zum Vorderachsbruch.

Die Kuststofflager sollen im Messingschwenklager fest sitzen
die außen feingeschliffene Hülse soll sich in den Kunstst.-lagern frei drehen lassen!
diese Hülse soll auch etwas länger ( Überstand ) sein und über die lager etwas überstehen!

Diese Lagerhülse wird beim Festschrauben im untern Querlenker festgepresst
damit sie sich nicht mehr beim Ein-Ausfedern verdrehen kann!

Es drehen sich nur die im Schwenklager eingesetzten Lagerbuchsen
um die außen geschliffene Hülse!

Dies Hülse schützt auch den Schraubenbolzen mit dem das Schwenklager unten verschraubt ist
und der untere Querlenker bekommt keine ausgefranzten ovalen Löcher durch mitdrehende Schrauben.

Von Vorteil ist es auch bei der Montage Schmierstoffe zu verwenden
denn nachher ist ein Abschmieren nicht mehr möglich.

Zum testen ob es richtig gemacht ist:

1. die untere Stoßdämpferbefestigung lösen!

Schwenklager mit allen zur Lagerung gehörenden Teile zusammenstecken
in den unteren Querlenker einbauen und festschrauben
dann den Achsschenkel in das Schwenklager einschrauben
und jetzt sollte sich der Achsschenkel mit dem Schwenklager
leicht und ohne Spiel hin u.her drehend bewegen lassen.

Nach der Montage alle Verschraubungen nochmal kontrllieren!

keinen Achsbruch wüscht

Harald
fahre seit 1983 immer noch mit den selben Achschenkeln,nur Lagerbuchsen
und Schwenklager wuden in der Zeit an unserem HERALD erneuert.

[TR injektion]

Harald

erst lesen, dann denken........... dann schreiben.

Noch mal für die Interssierten.
Wenn die Stahlbuchse(n) zu weit überstehen und nicht nahezu bündig mit den Kunstoffbuchsen abschliessen, wird das Schwenklager im Betrieb nach vorne und hinten wandern.
Und klar ein Test ist das wichtigste , dazu obere Kugelkopfverbindung am Dreieckslenker lösen.
Dann nach dem Festziehen der unteren Schraubverbindungen muss der ganze Achsträger durch sein Eigengewicht langsam nach unten sacken. Bzw sich ohne großen Widerstand bewegen lassen. Ein kleiner Widerstand muss sein !
Als Schmiermittel hat sich Motorradkettenspray sehr bewährt ,weil extrem wasserverdrängend.
Wie schon erwähnt aus der Not heraus habe ich um diesen Missstand der zu kurzen Stahlbuchsen auszugleichen mir die gehärteten Stahl-Buchsen in kleinen Abstufungen schneiden lassen (erodieren) danach bleiben die Hart.
Auch eine Möglichkeit , Drehbank= der dreht sich die Buchsen aus POM oder RG7, das Ganze kann man sogar zum Abschmieren herrichten.
Das hält keine Ewigkeit sondern viele KM !

Bis denn

[CPaddy]

N'Abend zusammen,
danke erstmal für Eure Beiträge! Ich habe jetzt die alten Buchsen mit 600er Schleifpapier vom Schmocker befreit und werde den nächsten Anlauf mit den alten Hülsen machen (zudem mir die aufgrund der höheren Wandstärke wesentlich besser gefallen als die Neuen).
Bei den Deckeln sieht man nach dem Ein- und Ausbau sehr deutlich eine Verformung um die Löcher (s. Bild).
Die entsprechende Vertiefung sieht man am Querlenker auch sehr schön. Denke mal, dass sich die Hülse über die Zeit mitsamt Deckel etwas in den Achsträger eingearbeitet hat (und auch gleich in die weiche Pulverlackschicht beim ersten Einbau). Dadurch drückt beim Verschrauben die Flanke vom Achsträger schön auf den Deckel. Folge: Deckel klemmt Kunststoffbuchse, Kunststoffbuchse klemmt das Schwenklager (gleicher Effekt als wäre die Hülse zu kurz).

Längere Hülse ist wieder ein Akt beim Einsetzen und verdengelt die Deckel, daher werde ich am WE die breiten Stirnseiten der Kunststoffhülsen anschleifen bis alles mit leichtem Widerstand läuft, und beim korrekten Anzugsdrehmoment nicht klemmt und "spielfrei" bleibt (natürlich mit ordentlicher Schmierung).

Wenn ich mir die Konstruktion dieses Lagers so anschaue frage ich mich, wieviele Achsbrüche wohl darauf zurück zu führen sind, das das Schwenklager beim Einbau zu stramm geklemmt wurde??? Ich kann mir nur schwer vorstellen, das eine Kunststoff-Metall-Kombination über die Zeit so vermodert, das es dadurch zum Achsbruch kommt.......

Viele Grüße!
Christoph

[TR injektion]

Hallo Christopf,

da gab es einige.
Eindringende Feuchtigkeit ist an der Stelle auf die Jahre ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Zum Glück merken die Fahrer es ab und an, weil auch die Federung im Grunde genommen steinhart wird.
Bei den TR Achsträger würde das auch viel öfter passieren,wenn dort nicht der Gewindezapfen stärker dimensioniert wäre.

Bis denn
Ralf

[dyngo]

Als ich die achsbruch hatte an dieses technisch sehr gut beigehalten auto hatte (photo weit oben) habe ich zwischen die viele aufhängungen den ich liegen hatte ein gute achsträger gesucht. Habe 5 aufhängungen demontiert er eins gefunden war die recht war. Da sind so viele nicht recht das es mich wundert das nicht mehr unfälle damit sein. Ich kenne ungefehr 10 solche unfälle, meist in die 80er, 90er jahren. Warscheinlich wird heute so wenig mit spitfire gefahren heute das es selten zum brechen kommt.

In jeden fall habe ich seit diesen bruch die trunnionless (kugel) von Caterham auf spit und herald. Risikovoller als das original kann ich mich nicht vorstellen.

[kamphausen]

Also sowas?

catkit1.jpg

http://www.canleyclassics.com/suspensio ... ension-kit

Nett...

Peter

[Markus Simon]

...ohne Staubkappe - da steht der TÜV drauf . Kugelgelenk mit Gummitülle ware schön .

[dyngo]

Ja, ohne staubkappe.
Mahl sehen die das, mahl nicht.
Am ende haben die es immer passieren lassen.
Mit etwas fett gehts auch (und steht in jeden fall kein wasser unter die staubkappe)
Ab 2018 ist das spitti 50 jahre alt und bin ich die Niederländische TUV los ..

[Rolf]

Ich habe mal eine Frage zum Überholen des horizontalen Lagers unten im Schwenklager.

Ich habe hier und auch in einem anderen Beitrag gelesen, man soll erst den Schwenklagerbuchsensatz tauschen und danach den Achsträger bzw. dessen Gewindestumpf von oben in das Schwenklager einschrauben. Wie geht das? Dazu muss der Achsträger doch komplett ausgebaut sein, oder?

Ich möchte an meinem Spiti eigentlich nur die Buchsensätze in den Schwenklagern erneuern, weil die schon 18 Jahre lang drin sind. Das müsste doch auch gehen, ohne den Achsträger komplett zu lösen, d.h. ohne Ausbau von Radnabe, Bremsattel usw. Oder verstehe ich da etwas falsch?

Ich dachte mir, dass ich einfach die Buchsensätze bei abgenommenem Rädern austausche und danach die Freigängigkeit der Schwenklager wie folgt überprüfe:

1.) Spiti vorne aufbocken.
2.) Lenkbewegungen müssen leicht gehen = Test senkrechtes Gewinde im Schwenklager.
3.) Achsträger am oberen Dreiecklenker lösen. Radeinheit muß sich leicht nach außen kippen lassen = Test horizontales Lager im Schwenklager (Buchsensatz).



Grüße
Rolf

[CPaddy]

Ich habe die Buchsen auch ohne komplette Demontage gewechselt: erst das obere Traggelenk von den Querlenkern gelöst, dannn das Schwenklager vom unteren Querlenker abgeschraubt und das ganze dannn auf einem Plastikeimer direkt am Auto "zwischengelagert". So kommt man relativ gut an die Buchsen. Man muss nur aufpassen, dass die Bremsschläuche nicht auf Zug belastet, verdreht oder geknickt werden. Geht bei Totalausbau sicherlich bequemer, aber dafür konnten die Bremsschläuche dran bleiben und ich musste die Bremsen nicht entlüften.
Test dann wie von Dir beschrieben.

Viele Grüße
Christoph

[Andi]

Sind 2 Schrauben pro Bremse,abbaun und mit einem Drahthaken zur Seite hängen.