Laß lieber die Finger vom Anzeigeinstrument - da machst du schnell mehr kaputt als gut.
Die beiden Einstellschrauben habe nicht-lineare Zusamenhänge bei der Kalibrierung. Wenn das mal verdreht ist krigt man das mit Hausmitteln kaum noch hin.
Um den Tankgeber zu prüfen benötigst du den Widerstandswert bei VOLL und bei LEER.
Dann nimmst du dir ein Drahtpotentiometer und klemmst das an das Anzeigeinstrument anstatt des Tankgebers.
Dann stellst du dem minimalen Widerstand an dem Poti ein - dann muß der Zeiger auf VOLL gehen, bei maximalem Widersand auf LEER. Üblicherweise war der minimale Widerstand (für die Vollanzeige) in einer Größenordnung von 10-20 Ohm, der Widerstand für LEER war von Fahrzeugtyp zu Fahrzeugtyp stark unterschiedlich. Bei den ollen gewickelten Drahtwiderständen wie bei den ollen Land Rover waren das glaube ich so 150-300 Ohm, bei den neueren Dickschichtwiderständen und Drehspulmeßwerken bis zu 800 Ohm.
Wenn dein Drahtpoti noch nicht von der Kontaktfeder durchgescheuert ist kannst du den Widerstand mit einem Ohmmeter messen. Den Wert stellst du an dem Drahtpotentiometer ein - dann sollte das Anzeigeinstrument LEER anzeigen.
Wenn der Draht schon stark abgeschliffen ist kann es sein das der Widerstand zu hoch ist so daß du LEER nicht ganz erreichst. (Normalerwiese brennt dann die Wicklung an der dünnsten Drahtstelle auch bald durch)
Versuche erstmal mit einem Drahtpoti die VOLL und LEER Widerstände des Anzeigeinstruments zu ermitteln und mit den Werten des MG aus dem Link
http://chicagolandmgclub.com/techtips/m ... e_cal.html zu vergleichen. Wenn die ungefähr noch stimmen kannst du versuchen an dem Geber noch etwas zu frickeln. "Hebelbiegen" siehe weiter unter.
Wenn die Werte des Anzeigeinstruments allerdings völlig Banane sind tausch das Ding aus, da kannst du mit Hebel biegen nix reißen.
Zur Not kannst du dir, wenn du den oberen und unteren Widerstandswert des Anzeigeinstruments kennst, den Träger neu mit handelsüblichen Konstantandraht bewickeln.
Da der Spiti eine simple Kastenform als Tank hat ist der Widerstandsverlauf aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich linear, also ist das Wickeln nicht allzu schwierig: Gesamtlänge des Drahtes per Ohm-Meter bestimmen, mit ein paar cm Überstand abschneiden und auf den Träger mit gleichem Windungsabstand aufwickeln.
Die Drahtenden werden Messing- (oder Kupfer-) Nieten auf den Träger vernietet. An den Nieten kann man dann die Zuführungsdrähte zum Tankflansch anlöten.
Wichtig ist dabei das die Wickelbreite des neuen Wickel identisch mit dem alten Wickel ist, sonst läuft die Kontaktschleiffeder von dem Wickel runter und verursacht eine Fehlanzeige. Wenn der Nickel-Schleifkontakt schon stark abgeschliffen ist kann der dann an der ersten oder letzten Windung sich verhaken und hängenbleiben. Dann lieber noch ein, zwei oder drei Windungen am Anfang und Ende zusätzlich mit Kontakt zueinander aufwickeln, so dass der Schleifer sicher auf den Wickel bleibt. Das ein/zwei Ohm mehr machen bei der Voll-Anzeige kaum was aus, bei der Leeranzeige - wo es wichtiger ist - merkt man es überhaupt nicht.
Noch ein Wort zum Hebel biegen.
Normalerweise hat das Gebergehäuse einen Anschlag für obere und untere Hebellage. Damit wird der Ausschlagwinkel der durch den Wickel vorgegeben ist begrenzt.
Bei leerem Tank muß der Schwimmer des Hebelarms auf dem Boden gerade so aufliegen. Bei L-förmigen Hebeln kann man durch eine Änderung des Biegewinkels des L den Auflagepunkt etwas anpassen. Wenn der Hebel dann die obere Endlage nicht erreicht kann man versuchen den Radius des Hebels (gemessen von Drehpunkt des Hebels zur Mitte des Schmimmers) durch biegen des L und eines weiteren "Knick" zu verkleinern. Die Schwimmerhebel sind aus Vergütungsstahl, das Zeug ist bock-hart und um das zu richtig zu biegen ist schon nicht ganz einfach.

Ein paar mal hin und her biegen und Draht bricht.
Wer sich da wirklich rumprobieren will ist gut beraten den Hebel - bevor er kaputt oder verbogen ist - auf ein Papier zu legen und die Biegeform nachzuzeichnen. Zur Not kann man sich dann einen neuen Hebel machen.
Nicht vergessen das der Schwimmer eine Mindesteintauchtiefe hat bervor er schwimmt. Das ist die Restmenge Sprit die man im fast leeren Tank nicht messen kann. Um die selbe Eintauchtiefe muß man auch für den oberen Füllstand berücksichtigen.
Die Eintauchtiefe bei runden Hohlschwimmeren ist Geometrie-abhängig. Da bleibt nur Ausprobieren wann der Schwimmer vom Anschlag abhebt und die Höhe des Füllstand messen.
Bei Schaumstoff-Schwimmern aus Polysulfon ist die Eintauchtiefe etwas geringer (die könne auch nicht absaufen) und liegt je nach Hebellänge bei 5 bis 8 mm.
Ach, und ganz wichtig. Wenn der Geber verdreht im Tank eingebaut ist kann der Schwimmer an der Tankwand anschlagen oder schleifen....
Denn mal viel Glück und Gedult
Gruß
Öfi
Die Tätigkeit anderer lernt man erst dann zu schätzen wenn man selbst mal dran gescheitert ist