ich sitze seit drei Wochenenden vor meinem 1500er Spitfire (1979) und bin mit meinem Latein am Ende.
Es würde mich so freuen, wenn es etwas ganz Einfaches wäre. Ich fühle mich jedenfalls so als sähe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Die meisten Forumsbeiträge, die ich hier mit den passenden Suchwörtern gefunden habe, sind gefühlt nah dran an meinem Fall. Aber letztendlich doch nicht und ich muss immer wieder feststellen, "ne, DAS ist es bei mir auch nicht!"
Der Reihe nach:
Mein Motor war nach Lagerschaden zur Revision bei einem großen Händler und Tuner.
Dort war er dreimal, das erste Mal lag ein Baufehler seitens der Werkstatt vor.
Aus Garantie & Kulanz durfte ich beim zweiten Mal den ganzen Wagen dort anliefern, wo der Motor aus-, wieder eingebaut und eingestellt wurde.
Der Motor hielt aber wieder nur wenige 100 Kilometer und musste zum dritten Mal (ohne Auto, auf Palette) zum neu lagern.
Wichtig deshalb, um Euch vorab zu berichten, dass ich professionell eingestellte Vergaser im Ganzen an der Brücke ausgebaut und ins Regal gelegt habe. Dasselbe passierte mit allen Anbauteilen (Verteiler markiert usw.) - will sagen, ich habe so wenig wie möglich verändert (hatte auch ein bißchen die Nase voll).
Vor einigen Wochen erhielt ich den Motor zum dritten Mal zurück und krieg ihn seitdem nicht zum vernünftigen Laufen. Eigentlich gar nicht.
Um allem vorzugreifen und gleich mit "Phänomen" anzufangen:
Der Motor springt NUR an und läuft wie ein Uhrwerk, wenn ich das Zündkabel von der Zündspule gezogen habe und mit einem Zentimeter abstand auf den Verteiler klebe, also mit Abstand in den Verteiler funke!
https://streamable.com/9eoc6r
https://streamable.com/j8y7ac
Wenn ich das Kabel einstecke, stirbt er.
Anders als "mit Luftbrücke" lässt sich der Wagen nicht starten. Abgesehen von ein paar rumpeligen, zu fetten, 3-zylindrigen kurzen Momenten. Gerade genug um ihn einmal aus der Garage, um den Block und wieder rein zu juckeln. Einmal lief er "rund" aber das lies sich nicht mehr reproduzieren.
Überprüft (und zwar zig Mal, also nicht ausgeschlossen, dass ich wie erwähnt den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe):
- Funken auf allen vier Kerzen (vielleicht zu schwach?)
- Zündzeitpunkt (nicht geblitzt, aber manuell) korrekt
- OT stimmt (TDC, 1 Zylinder komprimiert, Ventil 6 und 8 zu)
- Ventilspiel stimmt
- Kontaktabstand stimmt
- Kontakt, Kondensator brandneu
- Ballastkabel bzw. Spannungsanhebung funktioniert
- Vergaser in "ordentlicher" Grundeinstellung
- Spritzufuhr, Funktion Schwimmerkammern okay
- Masseanschlüsse blank und geprüft
- Magnetschalter tut
- Offensichtlich alle Kabel serienmäßig (W/Y zu Spule, W/rosa Ballast auf weiß bzw. Sicherung 1...usw.)
...hab ich was vergessen? Ich weiß nicht mehr, ich prüfe mich seit vielen Stunden immer wieder von vorne nach hinten durch.
Das einzige was noch passierte, aber das sehe ich eigentlich keinen Zusammenhang:
Ich habe den losen + Anschluss des Anlassers unwissentlich überdreht, dachte der sei einfach nicht fest (das war auf dem Weg als ich begann nach Massefehlern zu suchen). Danach war der gelötete Anschluss gebrochen und ich musste den Stehbolzen wieder anlöten.
Jetzt weiss ich also, dass der Anschluss lose durch eine Plastiktülle liegt. Ok repariert, funktioniert.
Der Motor säuft sehr schnell ab, Kerzen sind sofort nass.
...habe wirklich keine Idee mehr. Bestimmt habe ich ein Detail vergessen, aber mein Eintrag ist schon lang genug.
Rückfragen beantworte ich natürlich gerne.
Hoffe das jetzt ein paar von Euch grinsen und wissen was los ist. Für mich stellt sich das inzwischen schon paradox da.
Vielen Dank im voraus, herzlichst André